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Aus der Redaktion
Tagebuch-Notizen, November 2008
 

Früher gab es ja mal ein „Weihnachtsgeschäft“ im Modellbahn-Einzelhandel. Das ist wohl Vergangenheit. Erstens ist es nicht mehr Normalität, dass die Firmen ein 13. Gehalt als Weihnachtsgeld – und damit die nötigen Finanzmittel – auszahlen, und zweitens werden immer seltener Modell- eisenbahn-Artikel unter den Weihnachtsbaum gelegt. Für Kinder noch seltener! Geschenke zu Weihnachten werden heutzutage beim Elektronik- händler eingekauft, und die Kinderzimmer werden elektronisch hochgerüstet, - nicht mehr elektrisch mit einer Modelleisenbahn! Und nachdem die Firma E.P.Lehmann es zum Ende ihres Bestehens geschafft hat, die Modellbahner mit eXtra-Shop und hohen Preisen zu vergraulen, ist auch im Erwachsenen- lager der Zug fast abgefahren, zumindest ins Stottern geraten.
    

Ob der Großbahngemeinde aber jetzt mit Billig-Produkten aus dem Hause PIKO gedient ist, wage ich dann doch zu bezweifeln. Was da in den Foren über die Qualität der neuen BR 80 berichtet wird, lässt die Haare sträuben. Funkensprühende Räder wegen schlechter Stromaufnahme, Notwendigkeit von einigen Stunden des Einfahrens, holpern, ruckeln und auf Weichen stehen bleiben. Von der schlechten Optik des Billig-Gestänges ganz zu schweigen. Einbausätze für Dampf, Beleuchtung und Sound, sowie ein Digitaldecoder lassen das Fahrzeug in jene Preisklassen klettern, in denen man auch schon etwas „Vernünftiges“ von LGB bekommt. Ich bin ja mal sehr gespannt auf den Triebwagen, der ja noch vor Weihnachten ausgeliefert werden soll. Mich persönlich hat das Handmuster, das ich auf der Modellbahnausstellung in Köln gesehen habe, auch enttäuscht.
    

Apropos „Köln“: Nix mehr los im Großbahnbereich. Wenn die Verbände wie MOBA und BDEF es in der Zukunft nicht schaffen, interessante Anlagen auszustellen, dann machen sie sich selbst irgendwann überflüssig. Ja früher, da gab es so viele Bewerber seitens der Clubs oder Privatleuten, dass man nur auswählen brauchte. Die Zeiten sind aber vorbei! Nur haben das die maßgebenden Herrschaften noch nicht mitbekommen. So warten sie dann im Vorfeld, und warten und warten, - statt aktiv sich um interessante Exponate zu bemühen. Langfristig wird sich das alles rächen.
     

Von LGB/Märklin werden ja in diesem Jahr noch die Neuauflagen des Fünfkupplers und der Harzquerbahnlokomotive 99 6001, sowie die neue Version der RhB-Ellok und der Stahlwagen erwartet. Ich bin ja mal gespannt!
    

Zu den beschriebenen Mängeln des RhB-Servicewagens 33664 ist übrigens noch ein weiterer hinzugekommen: Der Lack platzt von den überlackierten Fenstern ab. Also: wieder zurück nach Nürnberg damit! Dort muss man übrigens inzwischen bis zu 3 oder 4 Monate auf die Fertigstellung einer Reparatur, bzw. auf bestellte Ersatzteile warten. Was ich dagegen für ganz vernünftig halte, das ist die Einführung eines Mindermengenzuschlages von rd. 8 Euro, wenn die Ersatzteilbestellung unter 10 Euro liegt. Den guten Leuten, die sich da zwei Lampengläser schicken lassen wollen, ist wohl anders nicht beizubringen, dass das betriebswirtschaftlich völliger Unsinn ist. Und wer dann weiterhin der Meinung ist, dass er dieses oder jenes Teil nicht in einer Sammelbestellung unter bekommt, der muss eben für seine Ungeduld bezahlen….
   

Übrigens, die ersten Händler haben auch diesen Mindermengenzuschlag eingeführt, weil sie nicht einsehen, dass sie viel Arbeit mit Dingen haben, die eigentlich vom LGB/Märklin-Werk zu erledigen wären. Und dazu, Klein- mengen an Ersatzteile für in Auktionen erworbene Artikel mit viel Zeit des Heraussuchens zu liefern, haben sie – verständlicherweise – auch wenig Lust, - und auch meistens nicht die zeitliche Kapazität.
   

Ich wünsche Ihnen abschließend eine schöne Advents- und Weihnachtszeit, und kurbeln Sie – wenn Sie schon kein neues Auto wegen der Kfz-Steuer- Befreiung anschaffen – die Wirtschaft wenigstens durch Einkäufe bei Ihrem Modellbahnhändler an!

Frohe Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2009! 

 

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much!

Ihr H.-Jürgen Neumann

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