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Aus der Redaktion
Tagebuch-Notizen, Oktober 2006
 

Die LGB-Welt zeigte sich im Oktober wie gelähmt. Aus Nürnberg hörte man nichts Konkretes, was die allgemeine Verunsicherung noch verstärkte. Die Informationspolitik der Firma Lehmann im Zusammenhang mit der im September angemeldeten Insolvenz wurde vom „Gartenbahn Profi“ (Heft 6/2006) als „desaströs“ bezeichnet. Das „Eisenbahn Journal“ (Heft 11/2006) beschrieb die Lage wie folgt: „Lehmann schaffte es, sich trotz einer im G-Bereich fast 100%igen Marktdominanz, durch eine aberwitzige Modellpolitik (Stichworte: Maßstabsmischmasch, US-Kitsch) und ein die Kunden für blöd verkaufendes Vertriebssystem (eXtra) in den Ruin zu wirtschaften.“ Dem ist nichts hinzu zu fügen.... 

 

Von Lehmann selbst kommt keine nachvollziehbare Erklärung, kein Wort des Eingeständnisses, nach wie vor sind alle anderen schuld. Dass der Insolvenzverwalter das tut, was zu seinen Aufgaben gehört, nämlich das Tagesgeschäft wieder ans Laufen zu bringen, wird in der offiziellen Presseerklärung gleich als eigener Erfolg dargestellt, nach dem Motto „Die Weichen für die Zukunft der LGB sind gestellt ... BITTE EINSTEIGEN!“  Ob damit das Ziel erreicht wird, dass die LGB-Gemeinde jetzt geplante LGB- Einkäufe vorzieht, das wagen wir dann doch zu bezweifeln! Ganz abgesehen davon, dass der Umsatz, der jetzt vorgezogen wird, dann in den Folgemonaten fehlt. 

 

Die gute Laune ist auch den LGB-Freunden Much durch die Ereignisse erst einmal gründlich vergangen. Zwar könnten wir uns getreu des selbstgewählten Slogans „Back to the Roots“ auf die Vergangenheit, die Anfänge der LGB konzentrieren, aber über die aktuelle Lage kann man nicht hinweg sehen und muss einfach wütend sein! Wütend auf diejenigen, die das alles verschuldet haben. Und damit meinen wir NICHT die Banken, die Weltwirtschaftslage oder das Schicksal! Auch die Händlerschaft ist sauer, weil sie permanent von ihren Kunden mit Fragen bombardiert wird, die sie mangels Informationen nicht zu beantworten weiß.
 

Im Oktober lieferte die Firma PIKO ihren TAURUS aus. Und die Modellbahner waren begeistert, - vor allen Dingen vom Preis! Für rd. 220,00 Euro ist diese Lokomotive zu haben, ideal für den kleinen Geldbeutel, - Technik-Freaks begannen gleich mit dem Supern. Und die Lok ist „Made in Germany“, - wirklich erstaunlich! Dass hier eine Fortsetzung zu erwarten ist, steht sicher fest. Da sind wir ´mal auf die nächste Spielwarenmesse gespannt.... 

 

Von BRAWA kamen die beiden RhB-Personenwagen, der Mannschaftswagen und der C 2012. Optisch eine Wucht! Innenbeleuchtung und viele Details! Ob sich aber für knapp 270,00 Euro pro Stück genügend Kunden werden finden lassen? 528,00 DM , - Hilfe! 

 

Vom 09. bis zum 12. November sind wir jetzt erst einmal auf der „Modellbahn“ in der Kölner Messe vertreten. Wir hoffen, dass sich bis dahin die Stimmungslage etwas gebessert hat. Die Vorbereitungen laufen auf jeden Fall auf Hochtouren und wir freuen uns auf jeden Fall auf Kontakte mit den Lesern unserer „IIm-Online-Nachrichten“. Am Messe-Samstag werden übrigens alle vier „LGB-Freunde Much“ am Stand sein und für Auskünfte zur Verfügung stehen. 

 

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much!

Ihr H.-Jürgen Neumann
  

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