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Aus der Redaktion
Tagebuch-Notizen, August 2008
 

Die kugelgelagerten Metallradsätze aus neuester Produktion sind es dieses Mal, die es bei LGB/Märklin zu beanstanden gibt. Wenn man sich die langen DB-Reisezugwagen anschaut, deren Innenbeleuchtung ziemlich flackert, oder wenn man zu Testzwecken an einen Kugellager-Radsatz ein Glühbirnchen anschließt und beobachtet, dass offensichtlich bei der Produktion Fehler – welche auch immer – gemacht wurden, dann kann man schon verzweifeln. Vielleicht hat es ja auch mancher LGB-Bahner noch gar nicht so richtig gemerkt, weil er nicht weiß, wie konstant aus früherer Produktion Beleuch- tungen oder auch Sounds mit Strom aus der Schiene versorgt wurden. Erich Hamacher, der Techniker der LGB-Freunde Much, ist schier verzweifelt, als er für mich einen Sound-Wagen an solche kugelgelagerten Radsätze anschließen sollte. Die permanenten Aussetzer im Geräusch waren nicht weg zu bekommen! Diesen neuen Fehler kann man aber nicht den Chinesen ankreiden, denn die Fertigung der Radsätze soll in einer Nürnberger Behinderten-Werkstatt erfolgt sein. Nein – nicht in der Witschelstraße! Was Sie nur gleich denken…
 

Ganz aktuell geisterte in den Foren die Frage herum, wo denn eigentlich der LGB-Werkszug abgeblieben wäre. Ich weiß noch, - seinerzeit hieß es, der käme in Göppingen irgendwie vor das Märklin-Museum. Um es kurz zu machen: Er ist weg, - in alle Winde verstreut sozusagen. An private Interes- senten sollen die einzelnen Fahrzeuge gegangen sein, - die Lok und ein Wagen angeblich an einen Manager von Märklin-Ungarn. Darum, den Zug komplett und der LGB-Welt zu erhalten, darum hat sich nämlich schlicht und einfach kein Mensch gekümmert. Genau so wenig, wie für manche Pläne und Zeichnungen in den Stahlschränken der Saganer Straße, wie für einen ordnungsgemäßen Abbau von Maschinen, wie für die Sicherstellung des Firmenarchivs und wie für viele andere Dinge auch. Da gab es nämlich niemanden, der sich vor den Sanierungs-Karren gespannt und der weitsichtig einen Neuanfang organisiert hätte. Und der 40. Geburtstag der LGB ist auch fast völlig unter gegangen.
 

Als einziges gibt es ja dann den gerade ausgelieferten „Jubiläums-Container- wagen“ 40 Jahre LGB, mit der Nr. 40894. 129 Euro für eine schlechte grafische Darstellung und eine zu dunkle Bedruckung sind natürlich schon heftig. Und in DM umrechnen sollte man ohnehin den und die Preise allgemein besser nicht! Und was noch besonders ärgerlich ist: Die Kupplungen sind so tief montiert, dass der Kupplungshaken mindestens 3 mm tiefer als die Gleisoberkante liegt. Folglich entgleist der Wagen an jeder Weiche! Was soll man dazu sagen?
  

 
LGB-Containerwagen Nr. 49894 zum Jubiläum "40 Jahre LGB". Gut zu erkennen ist der viel zu tief montierte Kupplungshaken.
  

Auf der anderen Seite muss man dann aber auch lobend erwähnen, dass in letzter Zeit eine Menge geliefert wurde, - wenn auch aus Ungarn. Und der Geruch soll sogar wieder der aus der guten alten LGB-Zeit der Saganer Straße sein! Wenigstens etwas…. 

 

Jetzt aber etwas wirklich Positives: Die Firma Champex-Linden hat wieder einmal ein Sommerfest veranstaltet. Vom 22. bis 24. August traf sich die LGB-Familie in Dormagen-Nievenheim. Und was man sich da für eine Mühe und Arbeit gemacht hatte, das war einfach überwältigend! Die Mengen an Material und deren Sonderpreise, - da war mancher einfach sprachlos! Ich war da, um etwas zu helfen, und habe aber auch immer darauf hingewiesen, dass es derartige Qualitäten, nämlich „Made in Germany“ aus alten Nürnberger Zeiten wohl nie mehr geben wird! Und dann habe ich auch eine Menge LGB-Freunde und gute Bekannter getroffen, - und das war auch sehr nett.
  

Eine Woche später habe ich dann einen Besuch bei einer LGB-begeisterten Familie in Frankreich gemacht. Einen besonderen Bericht hierüber habe ich unter der Überschrift „Besuch bei LGB-Freunden in Frankreich“ bei den „IIm-Online-Nachrichten“ eingestellt.
  

Ach ja, - in der Zeitschrift „Gartenbahn Profi“ aus dem Expromo Verlag Birgitta Gilbert habe ich noch zur Ergänzung der Serie „40 Jahre LGB“ ein Interview mit dem ehemaligen Verkaufsleiter der Firma Lehmann, Herrn Klaus Baumann, veröffentlicht. In schwierigen Zeiten ist es manches Mal ein Trost, sich in positive Erinnerungen zu flüchten.

 

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much!

Ihr H.-Jürgen Neumann
  

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