Startseite
Aus der Redaktion
Tagebuch-Notizen, Januar 2010
 

Es ist in der letzten Zeit wirklich interessant, die Angebote und die erzielten Preise bei den eBay-Internet-Auktionen zu beobachten. Nach dem 05. Dezember tauchten aus dem Lehmann-Archiv sehr schöne Stücke auf. Auch sehr seltene Artikel, die z.B. seinerzeit exklusiv in die USA geliefert worden waren. Und da die offensichtlich größeren Konglomeraten entstammten, wurden sie dann auch nur mit 1,00 Euro-Startgebühr ins Rennen geschickt. Man musste dann aber schon eine gewisse Kenntnis haben, um sie als Besonderheit zu erkennen, - und durfte dann in den letzten Sekunden vor dem Zuschlag nicht ängstlich sein. Ich habe so den Weihnachts-Abteilwagen Nr. 31500 ersteigert, und bin heute noch froh und glücklich darüber….
  

Kurz zuvor hatte ich noch einen neuen und originalverpackten Jubiläums- wagen „1100 Jahre Stadt Duisburg“- von Roskothen aus dem Jahr 1983 erstanden, von dem es seinerzeit nur eine Mini-Auflage von 100 Stück gegeben hat. Da kamen alte Erinnerungen auf: Mit zweien dieser Wagen im Reisegepäck hatte ich in den Achtziger-Jahren eine Teilnahme an der LGB-Club-Convention in den USA finanziert! Im Christmann-Sammler-Katalog steht das Modell in der letzten Ausgabe mit einer 450 Euro Bewertung. Den kennt wahrscheinlich heutzutage kaum noch jemand, - sowohl auf der Verkäufer-, als auch auf der Käuferseite! Anders ist es mir nicht zu erklären, dass ich ihn für nur genau 61,52 Euro bekommen habe. Oder sollte es wirklich keinen Nachwuchs an „LGB-Sammlern“ mehr geben?
   

Auch sonst ist es auch für einen „alten Hasen“ durchaus interessant, die eBay-Angebote zu durchforsten. Selbst Angebote von „Magnus“ sind manches Mal dort zu finden, - meist von Händlern, die offensichtlich Altbestände aufgekauft haben, - vielleicht von den Witwen. Richtige Raritäten sind gleichwohl selten. Und dann kommen sie wiederum mehrfach: Junior-Packungen, Anfangs-Packungen der allerersten Jahre, Lokomotiven mit Heuler-Motor, seltene Elloks Mixnitz – St. Erhardt, gut erhaltene Primus- Artikel, Goldzüge – alles ist möglich! Doch der „Boom“ aus dem Lehmann- Archiv dürfte jetzt auch schon vorbei sein, - wer zum Handeln gekauft hatte, der hat sicher in der Zwischenzeit eingestellt. 
  

Für mich besonders interessant – allerdings auch mit einer gehörigen Portion Wehmut verbunden – waren zwei Handarbeits-Personenwagen im eBay- Angebot, die Rolf Richter mir vor vielen Jahren im LGB-Werk gezeigt hatte: Je ein Wagen der „Rolf Richter Bahn“ und der „Johannes Richter Bahn“. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte davon ein LGB-Fan je einen ganzen Zug den Richter-Juniorchefs gebaut und geschenkt. Ich habe die jetzt angebotenen Einzelwagen erworben und zeige sie hier im Bild. Vielleicht liest hier jemand meine Frage, ob er den Erbauer kennt, und gibt meine Bitte an diesen weiter, einmal Kontakt mit mir zur Hinterfragung der Geschichte aufzunehmen….
 


 

„Ob ich denn auch bei der Versteigerung gewesen sei….“, frug mich Wolfgang Richter, als er mich am 09. Januar anrief, um meine Grußkarte zu Weih- nachten und zum neuen Jahr zu erwidern. Ich hoffe, dass er sich über meine Antwort gefreut hat. „Und dass ich nach wie vor viel Freude an meiner LGB habe“ konnte ich dann wahrheitsgetreu auch noch hinzu fügen.
Das ist nämlich auch etwas, das ich nicht so recht verstehe: Wenn die Leute nur jammern, statt sich auf das zu besinnen, was da ist, was sie schon haben. Für die derzeitige Situation der Insolvenz kommen darüber hinaus doch wirklich auch schöne Modelle. Ferner ist fast alles im Handel bzw. über Internet-Auktionen zu bekommen. Aber da wird offensichtlich auch viel geredet, um des Redens Willen. Wie bei kleinen Kindern….
 

Ja, und dann kam die Ankündigung der LGB-Neuheiten 2010! Alles schon auf der LGB-Internetseite abrufbar:
- Ein grünes Krokodil, - da haben die LGB-Bahner jetzt wirklich drauf gewartet. Und diejenigen, die seinerzeit eines der ersten Ausgabe erworben, und bisher der Meinung waren, etwas Besonderes in der Vitrine ausstellen zu können, die werden sich ziemlich ärgern. Und allgemein für alle Sammler ist das der Beweis, dass man auf „limitierte“ Serien überhaupt nichts geben kann. Wenn es dem Hersteller in den Kopf kommt, dann gibt es eben eine Neuauflage! „Was stört mich mein Geschwätz von gestern?“ Die Cafewagen waren ja auch ein gutes und abschreckendes Beispiel dafür!
- Gussstahlwagen, - wie schrecklich! Der war damals schon ein absoluter Exote, und altern können die sowieso nicht richtig!
- Von der „Santa Fe“ kommt ein neues Gespann, - mit einem Blau, das in den Augen weh tut. Und dazu silberne Streamliner, die in ihrer Schlichtheit schon damals schlecht gegangen sind.
Aber weiter sage ich jetzt nichts dazu, - das ist nicht gut für den Blutdruck. Und zu den hohen Preisen bei LGB sage ich auch nichts mehr! Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass es sich jetzt doch rächt, nicht wenigstens ein paar kompetente LGB-Mitarbeiter aus Nürnberg übernommen zu haben….
  

Lt. der Liste „Voraussichtliche Liefertermine 2010“ sind übrigens die beiden Köf (20930 und 21930) auf das 4. Quartal verschoben worden, - obwohl sie ja zuletzt im Dezember 2009 erscheinen sollten. Der neue Produktmanager LGB, Jürgen Faulhaber, kündigt sie dagegen in einem Interview in den „LGB-News“ für das Frühjahr an, - allerdings nennt er nicht das Jahr. Im Übrigen gäbe es noch keine Entscheidung, ob mehr das Schmalspur- oder das Regelspurprogramm in der Zukunft forciert würde. Zubehörneuheiten stünden überhaupt nicht zur Debatte. Immerhin – die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt – spricht er von Formneuheiten und interessanten Modellen ab 2011. Natürlich alles ganz vage, - vielleicht kommt ja auch wieder etwas dazwischen….
  

 

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much!

Ihr H.-Jürgen Neumann

Zurück
Statistik