Startseite
Aus der Redaktion
Gedanken im Oktober (2021)

 

Im LGB-Angebot sah ich als Sonderartikel den RhB-Triebwagen Allegra „Arosa-Bärenland“, Abe 8/12, Nr. 22226, zum Preis von 2.365,50 Euro. Da wurden dann wohl wieder einmal Restbestände des „normalen“ Allegra verwertet. Wogegen ja auch nichts einzuwenden ist, - höchstens, dass der Preis mal wieder sehr stattlich ausfällt.

Aber das scheint ja inzwischen „normal“ zu sein, und hat auch schon auf andere Forderungen bei Ebay durchgeschlagen. Da war mir übrigens kürzlich aufgefallen, dass die gute „Uschi“ aus Aachen wieder etwas anbietet. Konkret den ÖBB-Personenwagen Nr. 33624 zu 649,00 Euro (= rd. 1.300,00 DM). Ich hatte mich ja schon einmal bei ihr erkundigt, wie sie denn auf derart astronomisch hohe Preise käme, und sie hat mir ihren „Trick“ verraten: Man nehme einen sehr hohen Preis, um dann vielleicht an denjenigen zu verkaufen, der das Modell auf jeden Fall und koste es was es wolle haben möchte. Verkauft es sich nicht, dann geht man Schritt für Schritt vom Preis runter. Ja, - wenn man viel Zeit hat. 
 

Apropos „Ebay“: Man kann da wirklich seine Studien treiben! Ich bin da voll im Thema, denn ich benutze diese Plattform gerne. Seit einiger Zeit wird viel Material angeboten, das offensichtlich aus Erbschaften stammt. Man sieht es daran, dass entweder Zusätze wie „Kellerfund“ oder „Speicherfund“ verwendet werden, oder daran, dass der Anbieter offensichtlich keine Ahnung von der LGB hat. So werden unter „LGB“ alle möglichen und unmöglichen Großbahn-Artikel angeboten, die nicht von „LGB“ und weder aus Nürnberg noch von Märklin stammen.
Erstaunlich finde ich auch immer, wenn leere Kartons angeboten werden. Ich würde ja noch verstehen, wenn die von Loks oder Wagen angeboten werden, denn die werden wohl den Wert eines Artikels erhöhen, wenn sie in der Vergangenheit – aus welchen Gründen auch immer – fortgeworfen worden sind. Aber Kartons für Gleise oder ähnliches Zubehör anzubieten, kann ich nicht nachvollziehen. Zumal dann regelmäßig Verpackungskosten hinzukommen, die oft den Wert der Kartonagen übersteigen. Ich bin dann immer in der Versuchung, nachzufragen, ob es am Ort des Verkäufers keine Papier-Mülltonnen gibt.
Interessant sind aber diverse Angebote an Eigenbauten, – manches Mal kennt man sogar die Namen der Erbauer, z.B. aus früheren Berichten in der LGB-Depesche. Rainer zur Bonsen, Edwin Herkner, Rainer Linden oder Wilhelm Schmülling sind nur einige Beispiele dafür.
Dass Artikel aber auch einmal kräftig im Wert fallen können, das zeigen die Artikel aus dem „Primus“-Programm. Einst vom LGB-Werk als preiswerte Einsteiger-Modelle gedacht, waren die zwischenzeitlich ja aufgrund kleiner Auflagen enorm im Wert gestiegen, - heutzutage will die aber eigentlich niemand mehr...
  


Bild: LGB / Märklin
  

Am 15.09. stellte Märklin die „Herbstneuheiten 2021“ ins Netz. Auf der einen Seite von den LGB-Bahnern erwartet, - wobei sich die Vorfreude aufgrund der bisherigen Erfahrungen und Enttäuschungen dann auch wieder in Grenzen hält.
Auf der Titelseite des Prospektes prangt dann gleich ein Zug der Zillertalbahn, angeblich aus Anlass des Jubiläums „120 Jahre Zillertalbahn“ im kommenden Jahr, oder weil seit einiger Zeit schon aus verschiedenen Richtungen der Wunsch nach Österreichischen Modellen kommt.
Der jetzt angekündigte Zug besteht aus einer Dampflok „U2“ Nr. 25702, einem Personenwagen „Gemeinde Finkenberg“ Nr. 33210, einem Personenwagen AB3 mit Kinderabteil Nr. 33211 und einer Wiederauflage des „Fasslwagen“ Nr. 32421. Das wäre doch eigentlich eine schöne Zugkomposition, - wenn, je wenn da nicht schon wieder eine Preisvorstellung enthalten wäre, die jegliche Begeisterung gleich wieder zunichte macht: Für die Lok werden nämlich 835,00 Euro gefordert, - also zum Vergleich rd. 1.670,00 DM! Dazu fällt mir persönlich nichts weiter ein, - nur, dass ich mir diese Lokomotive vielleicht doch nicht zulegen werde. Die drei Wagen der Zillertalbahn kosten jeweils 160,00 Euro, - das hält sich immerhin in einem gewissen Rahmen.

Für die RhB-Bahner werden zwei Einheitspersonenwagen IV in aktueller Ausführung vorgestellt, und zwar als 1. Klasse mit LGB-Nr. 35513 und als 2. Klasse mit LGB-Nr. 30512 zu jeweils 331,00 Euro. Ferner gibt es als Wiederauflage einen Schiebewandwagen mit Eigenwerbung, LGB-Nr. 48573 zu 189,00 Euro.

Und schließlich wird es auch noch etwas Neues für die USA geben: eine Fourney-Dampflok WW&FRy, also der „Wiscasset Waterville & Farmington Railway“, LGB-Nr. 27254 zu 635,00 Euro. Passend dazu hat man zwei grüne, vierachsige Personenwagen als Farb- und Beschriftungsvarianten ins Programm genommen, - jeweils für knapp unter 200,00 Euro.

Aus der Schweiz habe ich dann noch so eine abenteuerliche Geschichte gehört, - von einem RhB-„Krokodil“, das zum 100. Geburtstag in so einer Art „Glitzer-Look“ mittels Perlmutt-Folie oder Perlglanz-Lackierung, die bei Sonnenlicht spezielle Farben zum Vorschein bringt, umgestaltet wurde, und das als Modell demnächst auch von LGB erscheinen soll, - in Metallausführung. Oh, Gott, haben die keine anderen Ideen? Immerhin könnte man noch eine Kerze darauf montieren und das Ganze demnächst als „Weihnachts-Spezial“ anbieten.
 

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much! Und bleiben Sie gesund!
 
Ihr H.-Jürgen Neumann
 

Zurück
Statistik