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Aus der Redaktion
Gedanken im April (2022)

 

Im März wurde der LGB-Museumswagen 2022 ausgeliefert. Er hat die Nummer 41022 und soll wieder in erster Linie im Märklin-Museum erhältlich sein, zum Kaufpreis von 179,00 Euro. Es handelt sich um einen gedeckten Güterwagen nach einem Vorbild bei der Museumsbahn „MTV“. Ich fand einen Wagen im Angebot eines Händlers bei Ebay. 199,00 Euro einschließlich Versandkosten waren ja dann in Ordnung. Wobei ich grundsätzlich von diesen „Fantasie-Ausführungen“ wenig halte, zumal ich zwischenzeitlich gemerkt habe, dass man bei einem Verkauf über Ebay in der Regel den Einstandspreis nicht mehr bekommt. Als es noch eine große „Sammler-Gemeinde“ gab, war das anders. Aktuell habe ich mir den Wagen des Jahrganges 2022 nur zugelegt, um ihn hier zeigen zu können (ich gebe ihn also gerne wieder ab, wenn jemand ihn haben möchte...)
 


 

Was mir aktuell im Ebay-Angebot noch aufgefallen ist, das ist seitens von Händlern die relativ große Anzahl von Metallmodellen der RhB Ge 6/6 I, zum Beispiel unter der LGB-Nr. 26601 in dieser schillernden Sonderfarbe (bei Märklin im Shop zu 3.590,00 Euro gesehen), oder die blaue Ausführung unter der LGB-Nr. 26602. Die braune Lokomotive Nr. 26600 war wohl die meistgekaufte, und daher taucht sie im Angebot weniger auf. Grundsätzlich nehme ich mal an, dass große Händler wohl „gezwungen“ waren, diese teuren Stücke abzunehmen, und dass die dann schnell versucht haben, das jeweilige Modell wieder zu verkaufen. Aber knapp unter 4.000,00 Euro ist schon eine Menge Geld, und die wenigsten Leute werden sich diese Ausgabe leisten können oder wollen.

In der Vergangenheit habe ich aus Händler-Neuheiten-Angeboten bei Ebay regelmäßig die Information bezogen, wann denn ein Artikel ausgeliefert wurde. Seitdem ein Händler aus dem Westerwald aber schon Bestellungen bei Ebay anbietet, ist diese Möglichkeit leider entfallen. Es sieht dann oft so aus, als könnte man einen Artikel bestellen, aber, wenn man sich den Text durchliest, dann entpuppt sich die Geschichte nur als Anzahlung. Im Vormonat hatte ich schon auf dieses neuartige Geschäftsgebaren hingewiesen. Für mich einfach nur fragwürdig.

Die Festpreise bei Ebay sind generell stark gestiegen. Wenn man – wie ich – im Kopf noch in DM umrechnet und eine gewisse Ahnung von der preislichen Vergangenheit hat, dann sträuben sich manches Mal die Haare. Gut, jeder möchte möglichst viel für sein Angebot bekommen, aber zwischenzeitlich sind die Forderungen oftmals einfach nur unverschämt. Das war früher auch anders bei Ebay: Da hieß es einfach „3 – 2 – 1 – meins“. Es wurde für 1,00 Euro eingestellt, und dann hat die Nachfrage entschieden!
 
Ich selbst war fast 20 Jahre alt, als die LGB erschien. Wie froh wäre ich damals gewesen, wenn ich aus der Familie, also zum Beispiel vom Vater oder Großvater schon eine komplette Bahn oder wenigstens einzelne Modelle hätte übernehmen können! Stattdessen werden heutzutage oftmals die LGB-Fahrzeuge angeboten, mit dem Hinweis „Abgabe aus Altersgründen“. Kürzlich habe ich mal nachgefragt, ob denn in der eigenen Familie kein Interesse bestünde. Nein, - dem war nicht so. Wie schade! Ich behaupte immer, die Jugend würde so viel mit der LGB lernen: Elektrik, Elektronik, Modellbau allgemein, und: Geduld! Zum Beispiel, indem ein POLA-Bausatz zusammen gebaut wird! 
 
Aber vielleicht hapert es heutzutage gerade bei den Jugendlichen an der Geduld! Ich denke da an die negativen Einflüsse der Smartphones, - alles muss schnell gehen! Jeder hockt alleine im Kinderzimmer und haut in die Tasten. Stellen Sie sich dagegen den gemeinsamen Bau einer Modellbahnanlage, oder nur den gemeinsamen Bau eines Gebäudes vor... Aber ich weiß, das Rad kann man nicht mehr zurück drehen! Für mich bin ich auf jeden Fall froh, das alles noch erleben zu dürfen.
  

Und ich erinnere mich auch gerne an die vielen freundschaftlichen Kontakte, die mir das LGB-Hobby gebracht hat. Nicht zuletzt auch die Aktivitäten der von mir gegründeten „Nürnberger Kaffeerunde“, einem Freundeskreis mit Bernd Backhaus (†), Sven Linden, Dr. Markus Strässle und mir, die einmal im Jahr im LGB-Werk zusammen mit den Herren Wolfgang, Rolf und Johannes Richter tagte, und ihre Vorschläge für Neuheiten für die Zukunft unterbreitete. Jeder Teilnehmer dieses Freundeskreises hatte so sein Spezialwissen, so zum Beispiel Dr. Strässle, der sich für die Bahnen in Österreich interessierte, - und noch heute interessiert. Er hat z.B. mehrere Originalfahrzeuge aufarbeiten lassen, von denen ich hier eines im Foto zeigen möchte. Eines, das mit „LGB“-Werbung auch noch an die „Gute alte LGB-Zeit“ erinnert.
  


Bild Dr. Markus Strässle
 

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much! Und bleiben Sie gesund!
    
Ihr H.-Jürgen Neumann
 

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