Gibt es eigentlich noch die alte Tradition, Leute in den April zu schicken? Ich glaube, das hat sich irgendwie erledigt, - ist vielleicht „zu harmlos“. Genau so, wie „Streiche spielen“, oder einfach „veräppeln“. Als ich kürzlich das Angebot einer „Eisenbahnbörse im E-Center Pfulling“ über eine DFB-Zahnrad-Dampflok HG 4/4, LGB-Nr. 26270 sah, mit einem Kaufpreis von 4.444 Euro, fühlte ich mich (vielleicht im Namen aller LGB-Freunde) auch etwas veräppelt, zumal ich diese Lokomotive auch schon für knapp unter 3.400 Euro gesehen hatte. Natürlich lebt der Handel nicht vom Umsatz sondern vom Aufschlag, aber man sollte doch die Kirche im Dorf lassen und die Interessenten sollten sich nicht „veräppelt“ fühlen.
  

Na, egal, ich werde mir diese Lok ohnehin nicht leisten können, und eine Vielzahl anderer sicher auch nicht! Aber dieses Thema hatte ich schon. Bei dem Gedanken hatte ich mir auch noch einmal meine Gedanken aus dem April 2020 durchgelesen: Sehr interessant, – und wert, noch einmal verinnerlicht zu werden, – auch in Göppingen....

Aber, um noch einmal auf „April-Scherze“ zurück zu kommen: Unser Webmaster berichtet diesbezüglich, dass es früher eine große Computer-Fachzeitung gab, die in ihren Beiträgen gerne am 1. April einen Artikel unterbrachte, dessen Inhalt durchaus hätte wahr sein können – oder auch nicht – und sich dann als Scherz herausstellte! Das hat mir gefallen! So, als würde ich hier und an dieser Stelle erzählen, dass demnächst in Ungarn sorgfältiger montiert und verpackt würde, dass beim Material wieder das gute alte „Luran S“ eingeführt würde, dass die Qualitätskontrolle in Györ verbessert würde, die Preise für die nächsten Jahre eingefroren würden und eine große Umfrage nach den Kundenwünschen durchgeführt – und dann auch ausgewertet würde. Ohne, dass am Ende jemand „April, April“ rufen würde....
 

Können Sie sich daran erinnern, dass es vor einiger Zeit gealterte LGB- Lokomotiven gab? Na klar, wurden da Restbestände an den Mann gebracht, – aber das war in Ordnung. Als Liebhaber von derart patinierten Modellen habe ich mir alle bisher erschienenen zugelegt. Aber warum setzt man diese Serie nicht fort? Selbst eine gealterte „Stainz“ fehlt in der Reihe, genau wie eine Rügen-Dampflok (Basis 28001), eine Schlepptender-Dampflok (Basis 22150) oder andere, die in Frage kommen.
 

Ab dem Jahr 2017 kam dann nichts mehr, – warum? Ich denke, es gibt nach wie vor genügend Liebhaber, – zumindest habe ich noch nie gesehen, dass so ein Modell später über Ebay veräußert wurde.
Das sind dann so Dinge, da denke ich, dass oftmals ein schlüssiges Konzept bei Märklin für den LGB-Bereich fehlt. Da tauchen zwar immer mal wieder so Einzelaktionen auf, die gefallen. Aber dann verschwinden die auch wieder in der Versenkung. Die bisherigen gealterten Modelle waren zusätzlich auch noch in wertig erscheinenden Holzkisten verpackt, – etwas Besonderes! Aber schade, dass man dann nicht eine gewisse Regelmäßigkeit zustande bekommt. Die müssen ja nicht immer aus überzähligen Modellen entstehen, – aber man könnte die Idee ja durchaus fortsetzen.

Ich habe seinerzeit auch dankbar den „Alterungs-Service“ von Christian Höhne (Firma Magnus) in Anspruch genommen, und habe manches so entstandene „Schätzchen“ in meinen Vitrinen stehen. Ich will gar nicht wissen, wie viel Geld ich dafür ausgegeben habe, – und weiß nur, dass es sich optisch gelohnt hat!

Eine gewisse Regelmäßigkeit vermisse ich auch bei den ausgewählten Vorbildern! Wie schon einmal gesagt: Österreich erwarten viele LGB-Bahner. Dafür gibt es so spontan einmal einen Sylter Triebwagen....
  

Anfang März wurden auch wieder einige LGB-Neuheiten ausgeliefert: Der Containerwagen „Spar“ Nr. 46897 zum Beispiel und die DR Dampflok IV K Nr. 26845 nebst Personenwagen Nr. 3135.
Mitte März folgte die RhB-Ellok Ge 4/4 I „Silvretta“ Nr. 22040 als komplette Neukonstruktion und 54 cm lang, - wenn man ein bisschen sucht, für unter 1.000,00 Euro zu bekommen. Wenn man Pech hatte, war auf dem Transport das Gewicht herausgebrochen. Wie so oft hatte man an der Stärke des Kunststoffes gespart. Dafür gab es dann rote Schlussleuchten, die es beim Vorbild gar nicht gibt! Aber, wie unser Webmaster (der noch an das Gute im Menschen glaubt) oftmals rät, sollen wir weniger Negatives über die LGB-Modelle und Märklin allgemein verbreiten. Sei´s drum....
 

Bilder LGB-Freunde Much
 

Mein Lieblings-Thema „Ebay“ muss ich natürlich auch noch ansprechen: Irgendwie lustig ist ja oft, wie die Leute ihr zu verkaufendes Exponat fotografieren. Wobei der Hintergrund des Bildes oft Bände spricht! Nein, man sollte nicht auf dem Küchentisch oder im unaufgeräumten Wohnzimmer fotografieren! Ich selbst habe früher einfach zwei Styroporplatten benutzt, – eine als Untergrund, die andere hochkant gestellt als Hintergrund.
Man sollte auch nicht mitten in der Nacht einstellen, so, dass die Auktion dann auch mitten in der Nacht endet, – da schläft nämlich die Mehrzahl der Ebayer schon! Und dann ist nichts mit: 3 – 2 – 1 – meins. Wissen diese Leute nicht, dass man den Beginn und damit das Ende der Auktion vorbestimmen kann? Oder scheuen die sich vor der (geringen) Gebühr, die dann anfällt?

Viele Modelle tauchen ja in unendlich erscheinender Anzahl auf. Die Reisezugwagen Nr. 3062 oder die Schwesterfahrzeuge 3063 und 3064 zum Beispiel, – die müssen ja in riesigen Stückzahlen gebaut worden sein. Und wenn die dann heute noch nach oft Jahrzehnten in ordentlichem Zustand bei Ebay auftauchen, dann spricht das ja deutlich für deren Qualität! Woher die Knäuel an Litzen und Kabeln wohl stammen, die in letzter Zeit immer wieder auftauchen? Und wer braucht so etwas und kauft es dann auch?
Und es gibt noch so viele Fragen bei Ebay! Aber die müssen dann noch etwas warten....
  

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much! Und bleiben Sie gesund!

Ihr H.-Jürgen Neumann