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Aus der Redaktion
Gedanken im Februar (2017)

 

Es war ja eigentlich kein Wunder, dass ich bei meinen „Januar-Gedanken“ einen wichtigen Artikel übersehen würde, - bei der Fülle der Neuheiten, die Ende des Jahres noch ausgeschüttet worden waren! Ich spreche vom RhB-Gepäckwagen D2, LGB-Nr. 34553.
     
    


 

Aber dieser kleine Lapsus spielte schon am Freitag den 13. Januar keine Rolle mehr! Der LGB-Neuheitenkatalog 2017 von Märklin wurde ins Netz gestellt. Respekt! Der erste und auch noch der zweite Eindruck waren durchaus positiv!
Allerdings war am Vortag ein kleiner Schock zu überwinden, als nämlich als Vorab-Meldung eine DR Dampflokomotive BR 99 653 (vormals sächsische VI K) angekündigt und gezeigt wurde. Die Nachricht war ja durchaus noch positiv, - der Preis von rd. 1.800 Euro eher schockierend! Und nicht nur für mich, wie die Reaktion in den einschlägigen Foren bewies. Und da gab es auch noch einen weiteren Kritikpunkt: Nämlich den nach nicht stimmigen Maßen! Siehe hierzu den Beitrag von „Feldbahn-Alex“ unter „www.gartenbahn-forum.de“ am 16.01.2017 um 15.31 Uhr „Bild in größer“!
   

Aber zurück zu den Neuheiten 2017, - in „meiner“ Reihenfolge und nicht komplett:

Der anfangs genannte RhB-Gepäckwagen D2 wurde in bunt bemalter Version als „Fahrradwagen“ Nr. 34555 angekündigt, so wie er vor Jahren schon einmal im „Magnus“-Programm war (1 Stück steht noch bei BigTrainWorld in Noordwolde/Holland). Ein hübscher Farbtupfer im RhB-Fuhrpark, der seine rd. 220 Euro angesichts der aufwändigen Gestaltung sicher wert ist.

Beim Zug der „Schöllenenbahn“ zu deren 100-jährigen Jubiläum gefällt mir auch die Farbe ganz besonders. Dieses blasse und vorbildgemäße Blau (im Gegensatz zum damaligen „Spielzeug“-Blau des früheren LGB-Nürnberg- Artikels) gab es schon einmal bei einer Kleinserie aus dem Hause „Rheinberger“, - aber den kennen sicher nur noch „alte Hasen“! Der als einmalige Serie gefertigte Zug besteht aus einer Ellok HGe 2/2 (LGB-Nr. 23461) und einem zweiteiligen Wagenset (LGB-Nr. 36642) und hat eine Preisempfehlung von insgesamt rd. 920 Euro. Das enthaltene Booklet dient zur geschichtlichen Information, - jeder wird wohl nicht wissen, dass diese Bahn die Vorgänger-Bahn der „FO“, der „Furka-Oberland-Bahn“ ist. Ideal also für eine Museums-Strecke auf der Schweizer LGB-Anlage oder eben als Schmuckstück für die Vitrine.

Ein Sonderzug der „Dampfbahn Furka Bergstrecke“ (LGB-Nr. 29272) kommt auch als einmalige Komposition daher. Er besteht aus einer Zahnrad-Dampflok in den blau/schwarzen DFB-Farben, einem zweiachsigen Personenwagen B 2228 in gleichfalls blauer Farbgebung, einem roten Personenwagen B 2204 und einem offenen Güterwagen 556 in grau. So bringt der Komplettzug stolze 1.56 m aufs Gleis! Und der Preis von rd. 1.000 Euro hält sich sogar „im Rahmen“! Oder hat man sich einfach an solche Dimensionen gewöhnt?

Noch ein schönes Modell nach Schweizer Vorbild stellt die Variante der RhB-Dampflok G 3/4 „Rhätia“ (LGB-Nr. 20273) in der Ausführung der „LD 1“, der ursprünglichen „Landquart-Davos-Bahn“ dar. Sie kommt wieder einmal zum „Standard-Preis“ von 999,99 Euro daher, inklusive mal wieder in einer Holzkiste und limitiert auf 399 Stück. Na ja, der Haus-Schreiner will ja auch beschäftigt werden....

An dieser Stelle dann noch einen Neuheiten-Tipp für 2018: Es fehlt immer noch das Modell der RhB-Dampflok G 4/5. Erstens wird der Formenbau dafür nicht übermäßig gefordert und dann gibt es vom Vorbild her noch diverse Nummern, die man nach und nach realisieren könnte!
Zur Verdeutlichung zeige ich Ihnen das Foto dieser Maschine aus dem damaligen Magnus-Programm. Als Handarbeits-Modell (mit entsprechendem Preis) wurde nur eine überschaubare Anzahl gefertigt, und das auch schon vor vielen Jahren. Und das spätere BRAWA-Modell war ja leider ein Flop! Will sagen: Die Nachfrage nach diesem Modell ist sicher da! Siehe hierzu auch meinen Bericht „Historische Kundenumfrage: Das Schlepptender-Mysterium“ aus dem Jahr 2008 auf diesen Seiten.
Und dann gibt es ja beim großen Vorbild noch einen wunderschönen „Museumszug“. Magnus hat seinerzeit ja damit begonnen und ich zeige einen dieser Wagen. Das wäre doch auch etwas für die folgenden Jahre....
    

 
 

 

Es gibt noch einiges andere, das im Neuheiten-Programm 2017 gefällt! Der „Alpine Classic-Salonwagen“ As 1161 (LGB-Nr. 33520) und der weiße Kesselwagen „Conrad Storz“, LGB-Nr. 47832) zum Beispiel. Sogar der Personenwagen Nr. 36214 zur „Wolfgang Richter“ Stainz hat zum dankbaren Andenken seine Daseins-Berechtigung. Die Aussichtswagen mit Musik sind vielleicht ganz witzig, - warten wir mal ab!
 
Natürlich gibt es – wie immer im Leben – auch einiges zu kritisieren. Ich weiß, dass ich mich wiederhole: Diese „mfx-Decoder“ wollen viele LGB-Freunde nicht und sind deswegen im Kauf-Streik. Offensichtlich ist das Märklin gleichgültig und man reduziert die Serien einfach auf z.B. 300 Stück, und die werden dann wohl immer verkauft. Startpackungen mit Blick auf die Kinder für rd. 250 Euro sind einfach zu teuer! Vor allen Dingen, wenn damit billige „Toytrain“-Loks „entsorgt“ werden sollen! 150 Euro wäre in Ordnung gewesen. Man hätte zwar seitens des Herstellers wenig daran verdient, aber in die Zukunft und in den LGB-Nachwuchs investiert! Man muss nämlich an Einsteigern in der ersten Runde nicht unbedingt verdienen, - aber das hat sich in Göppingen wohl noch nicht herumgesprochen! Da war LGB-Nürnberg manches Mal weitsichtiger, wenn ich da an komplette Jubiläums- Startpackungen für rd. 130 DM erinnere! DM!!!

Was ich auch vermisst habe, das sind die im Vorjahr zur ÖBB-Dampflok BR 298 (LGB-Nr. 25702) angekündigten „Passenden Wagen“. Für mich hatte sich das „passend“ nämlich auf die „betriebsgerechte Alterung“ bezogen. Und die gibt es bei den in 2017 vorgestellten ÖBB-Güterwagen (LGB-Nr. 42637 und 42636) leider nicht! Aber vielleicht will die Lackier-Werkstatt in Ungarn ja noch etwas üben und überrascht uns in 2018....

So, jetzt wollen Sie vielleicht noch wissen, was Märklin in diesem Jahr für ein Messe-Modell für LGB angekündigt hat. Im Jahr 2015 war es erstmals eine gealterte Ex-IK Dampflokomotive 997502 „Deutsche Reichsbahn“ Nr. 21985 und im vergangenem Jahr der Nürnberger Straßenbahnzug Nr. 23361, wobei der Hintergrund seitens Märklin der ist, dass nur die Händler, die tatsächlich die Spielwarenmesse in Nürnberg besuchen, dieses Modell für ihre Kunden ordern können. Die Idee ist vom Prinzip her ja eigentlich gar nicht so schlecht, wenn es da nicht wieder Probleme gäbe: der Preis zum Beispiel! Rd. 550 Euro war dann bei der Straßenbahn doch zu viel, um den Händlern ein „Zückerchen“, sprich einen Zusatz-Umsatz zu verschaffen. Der Kundschaft war´s einfach zu teuer, - zumal das Thema „Straßenbahn“ ohnehin etwas exotisch ist. Und damit bin ich dann schon wieder beim alten Thema! Noch ein Tipp am Rande: Wer sich interessiert, der könnte jetzt zuschlagen, denn die Händler wollen die restlichen Straßenbahnen von 2016 schnell loswerden, bevor das Messe-Modell 2017 auftaucht. Im eBay-Angebot sah ich jetzt ein Set, das 378 Euro erbracht hatte.
 
Ein zweites Problem ist es, dass man den wahren Hintergrund deutlich erkennen kann: Modelle, die sich schlecht verkaufen, sollen verwertet werden. Durch Umlackierung und Umbeschriftung, zusätzliche Alterung oder durch Einbau von Zusatzausstattungen. Das Modell wird dadurch aber nicht attraktiver und das „Positivum“ wird dann gleich wieder über einen überhöhten Preis zerschlagen! Bei allen Fortschritten, die man auch bei der LGB-Produktion feststellen kann, passieren leider immer wieder derart strategische Fehler. Schade....
 
Und was kommt nun 2017? Eine blaue Baureihe 110 Regelspurlok mit mfx-Sounddecoder, roten Dachstromabnehmern und der LGB-Nr. 21775 für 499,99 Euro. Auflage 150 Stück! Da bin ich aber froh, - Geld gespart....

Rückblickend auf meinen Januar-Bericht stelle ich fest, dass offensichtlich meine Gedanken zu den MOB-Modellen im LGB-Programm durchaus richtig waren. Sowohl die neuen MOB-Panoramawagen Nr. 39666 als auch die „Kuh-Lok“ Nr. 27425 liegen wie Blei in den eBay-Angeboten. Das zweite Wagen-Set Nr. 39667 sollte ja eigentlich im Laufe des Januars ausgeliefert werden, - ich habe es aber noch nicht gesichtet. Und der Preis der Lokomotive, die ja immerhin aus 2014 stammt, ist zwischenzeitlich im Keller angekommen....

Zum Schluss noch einen besonderen Gruß an Knut (Schartmann), einen LGB-Freund und Landsmann, den es aber schon vor vielen Jahren nach Kanada verschlagen hat. Er findet es einfach schöner, wenn die Modelle, die ich in meinen „Gedanken“ vorstelle, auf einem LGB-Gleis stehen! Recht hat er! Und so soll es geschehen, - ab Februar 2017!
  

 

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much!

Ihr H.-Jürgen Neumann 

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