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Aus der Redaktion
Gedanken im Januar (2017)

 

Ich wünsche allen Lesern der „IIm-Online-Nachrichten“ und allen Fans der LGB-Freunde Much – auch im Namen meiner drei „Mitstreiter“ – ein gutes neues Jahr, Gesundheit, Zufriedenheit und dann auch noch viel Freude mit dem gemeinsamen LGB-Hobby! „Hobby“, – vergessen Sie das bitte nicht! Es ist nicht Ihr Beruf und für uns alle nicht lebenswichtig! Also regen Sie sich bitte nicht auf, wenn etwas nicht nach Ihren Vorstellungen abläuft! Für mich ist das etwas anders! Ich habe es mir bekanntlich zur selbstgewählten Aufgabe gemacht, über die LGB zu berichten und auch mal den Finger in die aktuelle sprichwörtliche Wunde zu legen. In der Hoffnung, dass der Arzt auf Missstände aufmerksam wird und das richtige Medikament verschreibt. SIE könnten ganz gelassen bleiben, – und Ihren Unmut höchstens einmal als Leserbrief nach Göppingen schicken!

Haben Sie denn zu Weihnachten etwas für Ihre LGB-Anlage bekommen? Wohl eher nicht! Bei den Preisen traut man sich ja schon gar nicht mehr, sich etwas von seiner Partnerin (seinem Partner) zu wünschen und kauft es sich lieber – wenn überhaupt – gleich selbst.
    
    

Im Dezember wurden dann doch noch ein paar LGB-Neuheiten ausgeliefert. Besonders die Oldtimer-RhB-Lok Ge 2/4 Nr. 221 (LGB-Nr. 24450) wurde schon (seit Nürnberger Zeiten) lange erwartet! 

Mein LGB-Kollege Roger Küng aus der Schweiz hat mir hierzu einige Stichpunkte aufgezeigt: Positiv sieht er die stimmige Farbgebung. Gut gefällt ihm auch, dass die Lokomotive dank eines größeren Gewichtes eine gute Zugkraft aufweist. 
Als negative Punkte, die – wie er meint – leicht hätten vermieden werden können, nennt er:
1. Das Scheinwerfer-Licht, das für eine Nostalgielok zu grell und zu weiß ausgefallen wäre.
2. Die Trittstufen an der verschweißten Front-Türe, die wohl einfach vergessen wurden.
3. Die Treibstangen in komplett schwarz, statt in silbern, wie zu Nürnberger Zeiten.
4. Der mitgelieferte Lokführer als Bernina-Triebwagenführer wäre der falsche, – auch weil zu groß. Besser wäre da sogar ein passender Lokführer aus einer Dampflok gewesen.
5. Der stark silbern glänzende Pantograph störe die Optik! Eine matte Version wäre besser und hochwertiger gewesen!

Schade, aber so ist es leider oft mit der Produktion in Ungarn. Da sitzen einfach nicht die Fachleute mit am Tisch, die die großen Vorbilder genau kennen, – oder sich die Mühe machen, sie kennen zu lernen. Das war in Nürnberg einfach anders.
Seine Kritikpunkte hatte er übrigens auch nach Göppingen geschickt und – kurz gefasst – folgende Antworten erhalten: „Es gibt nur noch weiße LEDs zu kaufen“. Ich persönlich hätte dann einfach die althergebrachten Glühbirnchen eingesetzt, – wunderbar passend zu so einer Oldtimer-Lokomotive. „Man hat extra die vernickelten Oberleitungsbügel verbaut, – zugunsten einer besseren elektrischen Leitfähigkeit.“ Ich persönlich meine, dass eine bessere, nämlich mattere Optik jeden Modellbahner erfreut hätte, – die Anzahl der Lokomotiven, die mit echter Oberleitungs-Spannung betrieben werden, dürfte dagegen relativ klein sein! Bezüglich der Trittstufe an der Fronttüre schreibt man: „Ja, die Trittstufen wurden offenbar vergessen. Wahrscheinlich hat sich in der Montage da jemand was gedacht, – da, wo keine Tür ist, braucht man auch keine Treppe. Das war halt falsch.“ In Nürnberg wurden solche Entscheidungen noch im Rahmen der Konstruktion und Arbeitsvorbereitung getroffen, – nicht während der Montage. Aber da sind wir wieder beim Thema....
  

Ganz kurz vor den Weihnachtstagen erschien dann auch noch der sächsische DR-Aussichtswagen Nr. 32350 und die Meyer-Dampflokomotive 99 1564-6 Nr. 26843 (mit überarbeiteter Geräusch-Elektronik). Und genau am 1. Weihnachtstag fand ich beide bei eBay, – frisch eingestellt, – und dann noch von einem Händler aus Wuppertal, – meiner alten Heimat! Da konnte ich einfach nicht widerstehen, – wenn Sie wissen, was ich meine. Zumindest, was den Aussichtswagen betrifft, – zumal es sich dabei auch wieder einmal um eine Neukonstruktion handelt. Und das nachfolgende Foto ist dann schon am Mittwoch nach Weihnachten entstanden.
   


 

Mit diesem Neuheiten-Paket wurden dann auch der RhB-Schnellzugwagen 2. Klasse Nr. 32522 und 1./2. Klasse Nr. 31522 ausgeliefert. Vierachsig, 66 cm Länge in creme/grün. Also in einer historischen Farbgebung, die heutzutage nicht Jedermanns Geschmack ist. Aber zu dem Thema habe ich mich bereits im Dezember schon einmal geäußert....

Als „Sommer-Neuheit 2016“ gab es dann auch noch den RhB- Schiebewandwagen „Rhäzünser / Passugger“ Nr. 48571.

Und in der letzten Woche des Jahres passierte dann etwas, an das ich persönlich nicht geglaubt hatte: Das MOB-Panoramawagen-Set Nr. 39666 wurde ausgeliefert. Im Neuheiten-Katalog war noch zu lesen: „Fertigung nur bei ausreichendem Bestelleingang“. Entweder hat es den dann gegeben, oder Märklin wollte ein zu geringes Interesse der Kundschaft nicht zugeben, – wie dem auch sei! Die Bezeichnung „ausreichend“ ist ja sehr dehnbar....
Anlass dieses Sonder-Artikels war übrigens das 40-jährige Jubiläum der großen Vorbilder. Ob das reicht, um große Begeisterung bei den LGB-Bahnern zu wecken, wage ich dann doch zu bezweifeln.
Derjenige, dem die Salonwagen gefallen (vielleicht auch für die Vitrine), der sollte jetzt aber die Anschaffung der zugehörigen MOB-Ellok GE 4/4 Nr. 27425 (Kuhlok) in Angriff nehmen, denn die ist – obwohl schon als Sonder-Artikel in 2014 produziert – derzeit noch ausreichend im Angebot.
 


 

 

Das Set 39666 beinhaltet einen Wagen der ersten Klasse (As 114), sowie einen Wagen der zweiten Klasse (Bs 251). Zwei Wagen 2. Klasse (Bs 223 und Bs 252) sind im Schwester-Set 39667 enthalten, – und das wird dann sicher im Laufe des Januars ausgeliefert.

Ach ja, diverse LGB-US-Modelle gab es auch noch. Aber das ist einfach nicht mein Thema. In der Regel sind mir die sowieso zu quietsche-bunt!

Die Spielwarenmesse wird in Kürze zeigen, ob man hinsichtlich der LGB meine Hinweise bezüglich der zu hohen Preise ernst genommen und irgendwie umgesetzt hat. Wohl eher nicht!

Ich wiederhole daher an dieser Stelle noch einmal meinen Tipp für Hersteller: Denkt bitte an die Großbahn-Freunde mit schmalerer Geldbörse! Und mein zweiter Rat: Lieber Klasse statt Masse! Zumal Märklin es ja offensichtlich gar nicht schafft, alle LGB-Neuheiten eines Jahres und zusätzliche „Sommer-Neuheiten“ und zusätzliche „Herbst-Neuheiten“ innerhalb einer Saison auszuliefern. Da hat sich in den vergangenen Jahren ein großes Durcheinander aufgebaut, wenn zum Beispiel im Herbst die „Herbstneuheiten“ des Vorjahres ausgeliefert werden. Und gleichzeitig werden neue „Herbstneuheiten“ vorgestellt, die dann irgendwann im Jahr danach in die Produktion gehen. Was soll das eigentlich? Braucht man für die Bank irgendwelche Planzahlen?

Und dass dann im Dezember eine große Anzahl von Neuheiten ausgeliefert wird, kann auch nicht im Sinne der Kundschaft und damit auch der Händler sein. „Wer soll das alles bezahlen“? Eine planvolle Verteilung über das Jahr wäre besser! Und insgesamt einfach weniger Neuheiten, wäre – wie schon gesagt – noch besser....

Zum Schluss kann ich Ihnen auch noch den LGB-Museumswagen 2017 „BINDULIN“ vorstellen. „DB 521 872“. Die Firma sitzt in Fürth und wirbt wie folgt: „Werken, Basteln bringt Genuss, in jedem Fall mit BINDULIN“. Der Preis von 139,99 Euro ist für einen einfachen, geschlossenen Güterwagen auf jeden Fall kein „Dankeschön“ für einen Besuch des Museums.
   


 

Siehe hierzu auch den Leserbrief nebst Abbildung von Reinhold Braun vom 16.12.2016 und meine Ausführungen in den Januar (2016)-Gedanken.
 

 

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much!

Ihr H.-Jürgen Neumann 

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