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Aus der Redaktion
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Gedanken
im Januar (2016) |
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Ich hoffe, Sie alle sind gut ins neue Jahr gekommen und freuen sich optimistisch auf die vor uns liegenden neuen vier Jahreszeiten!
Vielleicht erwarten Sie ja auch einen neuen Abschnitt in Ihrem Leben, – so wie ich, der die Hauptverantwortung eines selbständigen Berufes in jüngere Hände übergeben hat und der sich jetzt – mit einem gewissen Übergang – mehr den geruhsamen Dingen des Lebens widmen möchte....
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Auf jeden Fall kann ich mich im Januar mangels spektakulärer Ereignisse in der LGB-Welt auch einmal einem Randthema widmen: den
LGB- Museumswagen. Zumal es – sagen Sie nicht, Sie hätten es geahnt – hier etwas gibt, über das ich mich geärgert habe, – aber dazu später....
Angeboten wird seit dem Jahr 2013 jährlich ein speziell gestaltetes LGB-Modell im Märklin-Museum in Göppingen. Und nur da, was mein vergeblicher Versuch beweist, für diesen Bericht die Wagen über meinen Händler zu bekommen.
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Die Idee, mit derartigen Sonderfahrzeugen einen zusätzlichen Anreiz zum Museumsbesuch zu bieten, ist ja durchaus nachvollziehbar. Ich betone “zusätzlich”, denn so “verrückt” sind die LGB-Bahner heutzutage überwiegend nicht mehr, extra für so etwas wie einen umbeschrifteten oder umlackierten Wagen eine längere Anfahrt – vielleicht quer durch Deutschland – in Kauf zu nehmen.
Grundsätzlich muss dann auch seitens LGB wirklich etwas Besonderes angeboten werden! Lieblosigkeiten jeglicher Art sind bei der Auswahl eines Sonderwagens völlig fehl am Platz und dann eher kontraproduktiv! Genau wie eine Preisgestaltung, die bisher eher abschreckt, als verbindet. Ja, ja, – ich weiß, ich verlange viel, in einer Zeit des Profitdenkens...
“Traditionell werden im Märklin Museum jährlich wechselnde Museumswagen angeboten, auf denen jeweils bekannte und ebenso traditionsreiche Unternehmen aus der Region vorgestellt werden”, – schreibt Märklin auf seiner Internetseite. Und dass für LGB getreu der Herkunft der Marke jeweils ein Nürnberger Unternehmen als Vorlage ausgewählt würde. Offensichtlich zur Würdigung gemeinnütziger Verdienste, wenn ich da z.B. die Informationen über das Nürnberger Ehepaar Defet als Kunstsammler und Stifter recherchiere....
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Der erste Museumswagen wurde im Jahr 2013 angeboten:
LGB-Nr. 40021, geschlossener Güterwagen mit hochstehendem Bremserhaus, “DB” als Privatwagen der Künstlerpinselfabrik DEFET GmbH aus Nürnberg mit der Beschriftung “da Vinci Künstlerpinsel”. Der Wagen kostete 139,95 Euro.
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Der zweite Museumswagen kam 2014:
LGB-Nr. 40022, geschlossener Güterwagen mit hochstehendem Bremserhaus als “DB” Privatwagen der Firma “Ernst Heinrichsen, Nürnberg”, einer Fabrik für Zinnfiguren. Ein dem Original nachempfundener (Mini-Modell-)
Zinn- Spielzeugstand gehört zum Lieferumfang. Der Kaufpreis betrug gleichfalls 139,95 Euro.
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Der dritte Museumswagen wurde im Jahr 2015 aufgelegt:
LGB-Nr. 40023, ein vierachsiger Niederbordwagen “DB”, beladen mit einer Holzkiste “Bühler Motor” und ausgestattet mit Metallradsätzen. Griffe und ein Brems-Handrad liegen eingeschweißt im Beutel bei. Der Kaufpreis belief sich hier auf 139,99 Euro, also 4 Cent
mehr als die beiden Vorgänger-Modelle (– vielleicht ein Schreib- oder Übertragungsfehler –).
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Wie hoch die jeweilige Auflage war, weiß ich nicht. Nachdem man aber unter der Märklin-Regie zwischenzeitlich wohl meistens nur Kleinauflagen fertigt, schätze ich sie mal auf höchstens 200 bis 300 Exemplare.
Entweder liegt es an der Attraktivität oder am Preis der Wagen, dass sie sich schlecht verkauften. So wurde der Museumswagen 2014 in 2015 zum “IMA”-Sonderwagen 41015 umgestaltet. Das Etikett wurde überklebt, – was man noch deutlich sehen kann. Die Grundfarbe ist auch die gleiche. (Siehe das Foto unter “Gedanken im Oktober). Und der Preis wurde gleich auf 150,00 Euro erhöht!
Der Museumswagen 2016 wird dann lt. Ankündigung gleichfalls ein vierachsiger Niederbordwagen mit einer Holzkiste als Ladegut sein, – LGB-Nr. 40024. Die Holzkiste ist aber dann mit “Leistritz” beschriftet, – eine “tolle” Idee, die man ja dann noch endlos weiterführen kann....
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Wie gesagt: Die Idee mit den Museumswagen ist ja grundsätzlich gar nicht schlecht. Man will die LGB-Sammler nach Göppingen locken, bzw. dem Besucher ein besonderes Bonbon anbieten. Aber diese Idee ist nicht zu Ende gedacht. Was ist mit den geschätzt 99 % LGB-Bahner, die nie im Leben nach Göppingen kommen und auch nicht extra wegen dieser Wagen dorthin fahren wollen. Will man diesen großen Kreis vor den Kopf stoßen und verärgern? Ich selbst habe ja auch seinerzeit mit dem “Trick” der
Sonderwagen “gearbeitet”, als zu den Jahrestreffen des “LGB-Club Rhein/Sieg” Sonderartikel angeboten wurden Und ich kann mich gut erinnern, dass extra deswegen mancher angereist kam. Wenn aber nach der Veranstaltung jemand einen Wagen zugeschickt bekommen wollte, dann habe ich das auch gemacht. Und alle waren zufrieden und ich hatte den Bestand letztendlich verkauft! Übertragen auf das Märklin-Museum würde ich daher empfehlen, den jeweiligen Sonderwagen im Folgejahr des Erscheinens dem Handel zum Ordern zur Verfügung zu stellen und jeder kann ihn dort kaufen! Oder wenn sich das als zu kompliziert erweist, dann wenigstens über den Märklin-Online-Shop anbieten! Es geht nämlich darum, dass der Kunde ein gewünschtes Fahrzeug bekommt, – nicht, dass abgestraft werden soll! Und wenn man denn will, könnte der original im Museum im aktuellen Jahr verkaufte Wagen noch einen netten Aufkleber auf der Verpackung und ein Zertifikat mit Informationen bekommen....
Ja, ja, mit der Methode “Kopf einschalten” lässt sich manches machen und manches vermeiden!
Auch was die Auswahl von Modellen als Museums-Sonderwagen betrifft, könnte man so etwas wie eine Strategie entwickeln. Und zwar eine, der der LGB-Bahner (bzw.
-Sammler) folgen kann. Denn ich möchte einmal behaupten, dass weder der “Pinselwagen” noch der “Zinnfigurenwagen” eine besondere Assoziation zu den LGB-Bahnern herstellt. Mir persönlich z.B. haben beide Namen nichts gesagt, – anders natürlich als beim Wagen mit der “Bühler”-Kiste, – denn
dass die LGB überwiegend mit Motoren von “Bühler” fährt, dürfte allgemein bekannt sein. Aber dann ist auch schon Schluss, denn die Kiste aus 2016 “Leistritz” ist – außer im Nürnberger Branchenbuch – sicher wieder völlig unbekannt.
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Die “Kenner” unter den LGB-Bahnern möchte ich an dieser Stelle an den zweiachsigen “ARAL”-Kesselwagen Nr. 46505 erinnern, der – sozusagen als “Replika” – im Jahr 2001 zum Anlass von “120 Jahre Ernst Paul Lehmann” als “Limited Edition” aufgelegt wurde. Die Idee fand ich damals gut und hätte mir eine Fortsetzung von verschiedenen LGB-Wagen aus den Anfangsjahren gewünscht. Den guten alten “Bananenwagen”,
den “Magnesitwagen” und andere “historische” Modelle.
Eine derartige Idee wäre doch etwas für eine “Museums-Linie” und würde doch wunderbar passen, – nach meinen Vorstellungen wenigstens! Hier ist jetzt der Platz beschränkt für weitere Fotos, – aber im Februar werde ich diesen Gedanken dann noch einmal aufgreifen....
Zum Schluss noch der Hinweis, dass die ersten (vielleicht einzigen) LGB-Neuheiten 2016 schon bekannt sind: Ein weiterer HSB-Fünfkuppler (Nr. 26814), ein Sylter Schienenbus T 25 (Nr. 24660) und ein vierachsiger DR-Gepäckwagen (Nr. 30322). Dass es die einzigen Neuheiten sein könnten, habe ich einem Interview der “Wirtschafts Woche” mit dem Märklin-
Mitgesellschafter und Geschäftsführer Florian Sieber entnommen, in dem eine drastische Neuheiten-Reduzierung angekündigt wurde. Schau´n wir mal....
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In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much!
Ihr H.-Jürgen Neumann
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